Elenas Leben in Second Life

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Sadismus im GOR-RP – Muss das sein?

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Aus aktuellem Anlass gibt es von mir heute ein paar Gedanken zu Sadismus im GOR – Rollenspiel. Mit Sadismus meine ich nicht die Art von Folter, die einen Zweck verfolgt, der gut (!!!) begründet ist:

Ein guter Grund wäre zum Beispiel,  wenn es warum auch immer akut um Leben oder Tod eines Mitgliedes der eigenen Gemeinschaft ginge.

Warum aber wird auf SL -Gor geritzt, Wunden mit Salz eingerieben, oder noch bestialischere Grausamkeiten am Gegner verübt, die viele gar nicht ausspielen möchten/ können, was das Zeug hält? Natürlich, jeder kann in IM sagen, wann sein Limit erreicht ist, aber muss es denn sein, alles bis an die Grenze auszureizen?

Zumal derjenige, der die Szene dann mitgespielt hat, ja seine Genugtuung will und sich bei nächster Gelegenheit vermutlich einen aus der Gruppe krallt,der ebenso wahrscheinlich damit gar nichts zu tun hatte. Der wird dann ähnlich behandelt wie das Opfer der Folter vorher, um Rache für die eigene Folter zu üben.

Das Ganze steigert sich  im schlimmsten Fall zu einer blutigen Fehde von epischen Ausmaßen.

Natürlich: die, die von vorneherein so spielen und auch so bespielt werden wollen, haben Spaß – die Leidtragenden sind vielmehr die, die aus irgendeinem Grund mit dem „Täter“ verbunden sind, sei es durch virtuelle Familienbande oder der schlichten Tatsache, dass sie den gleichen Heimstein haben.

In den Büchern selbst geht es harsch zu, Gewalt spielt oft eine große Rolle. Allerdings geschehen dort kaum sadistische Handlungen um ihrer selbst willen. Goreanischer wäre es wohl, Gesetzlose, die eine Stadt überfallen/ Gefangene nehmen/ etc., zu versklaven oder zu töten, statt sie zu foltern. Wobei die RP -Tode natürlich,  wie üblich, einen Aufschrei der Empörung verursachen würden.

Die Lust am Quälen in SL – GOR ist wohl eher  eine Angelegenheit der Menschen hinter dem dargestellten Charakter. Sadismus ist so alt wie die Menschheit selbst. Vielleicht wollen die Spieler des aktiven Parts hier ihre Machtphantasien ausleben oder sie werden sexuell stimuliert dadurch, oder, oder, oder…  Man weiß es nicht und man will es wahrscheinlich auch gar nicht wissen.

Ich persönlich gehe solchem RP aus dem Weg, auf mich wirkt es brechreizerregend.

Ich wünsche allen, die Konsequenz zu haben, ein RP, wenn es zu weit geht, abzubrechen.

Von allen, die solche Szenarien bevorzugt spielen wünsche ich mir dagegen etwas mehr Umsicht, gerade wenn im weiteren Verlauf der dadurch angestoßenen Geschichte andere Leute betroffen sein könnten, die mit FolterRPs nichts zu tun haben möchten oder, im Falle von z.B. Neulingen, sogar mit solchen Situationen überfordert sind.

Fazit: Der Sadismus Einzelner kann die Harmonie einer ganzen Gruppe stören – von daher ist er unnötig wie Krampfadern und ungefähr genauso beliebt bei vielen GOR-Spielern, wie zum Beispiel mir.

Written by Elena Gallacher

05/05/2011 at 16:06

Veröffentlicht in Rollenspiel

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