Elenas Leben in Second Life

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Wo sind all die goreanischen Männer hin oder: Eifersucht mal anders betrachtet

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Ein in SL-Gor immer wieder heiß diskutiertes Thema ist die Eifersucht.

Warum drehen Frauen am Rad, wenn sich der goreanische Partner auch mal „goreanisch“ gibt und eine Sklavin vögelt oder gleich mehrere Frauen, seien es Freie und/ oder Sklavinnen hat? Sie wollten doch vorher unbedingt einen „echten“ Goreaner?

Die, die dieses Thema hauptsächlich monieren sind, wie nicht anders zu erwarten Männer selbst, die auf Grund dessen unter Druck geraten und natürlich die (Stadt-)Sklavinnen, die sich schwer tun, die gewünschten Sexualpartner zu finden.

Zunächst ein ganz und gar irdischer Versuch, Eifersucht zu erklären:

Worin begründet sich, evolutionsgeschichtlich gesehen, Eifersucht? Warum versuchen wir Erdenmenschen immer wieder, monogame, partnerschaftliche Bindungen aufzubauen und über Jahre aufrecht zu erhalten?

Schon seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte dauerte es viele Jahre, Kinder aufzuziehen. In dieser Zeit waren sowohl die Frau, als auch der Nachwuchs vom Mann existentiell abhängig. Wer jagte für sie, wenn der Mann zu einer anderen Frau weiterzog und die Kinder noch zu klein waren? Richtig: keiner. Damit hätte er also seine Familie schutzlos dem Hungertod preisgegeben. Zudem ist auch die Fürsorge und das Vorbild des Vaters für Kinder beiderlei Geschlechts enorm wichtig für ihre Entwicklung.

Den Vater kann und konnte ein neuer Partner damals wie heute oft nur unzureichend ersetzen. Die Märchen über ungeliebte Stiefkinder kommen nicht von ungefähr. Sie lassen sich bis heute nicht  ins Reich der Mythen verbannen.

Folgerung:  Fremdgehen der Männer als auch der Frauen stört die Harmonie in einer partnerschaftlichen Beziehung und gefährdete somit seit der Steinzeit das Überleben des Nachwuchses.

Promiskuität ist also evolutionär gesehen ein Störfaktor für den Fortbestand unserer Art – die Eifersucht ist der (notwendige) Gegenspieler. Sie sollte den fremdgegangenen Partner dazu bewegen, zur Familie zurückzukehren.

Dass Eifersucht auch überborden und höchst negative Auswirkungen haben kann, dürfte allen bekannt sein, dass werde ich hier weder zu bestreiten versuchen noch weiter aufrollen.

Als kleine Anmerkung: Die Annahme, das Promiskuität angelegt sein soll, um den Genpool zu vergrößern, ist heute größtenteils widerlegt: Die Halbgeschwister, die dadurch entstehen, sind sich immer noch genetisch zu nahe, um wirklich eine breitere Basis der Gene zu schaffen.

Und so hat selbst in unserer Zeit der Singles und Scheidungen die Eifersucht eine breite Basis, wenn ihr auch oftmals die Akzeptanz fehlt und sie meist dann zum Thema wird, wenn sie das gesunde Maß überschreitet.

Nun spielen wir aber auf GOR und nicht auf der Erde, richtig? Und was ist der Unterschied?

GENAU, die Erde existiert – für GOR gibt es keine Evolutionsgeschichte. GOR sind die Phantasien eines einzigen Mannes. Das zeigt sich schon darin, wie viel Freiheit die Männer dort genießen – im Gegensatz zu den sehr eingeschränkten Frauen.

Aber GOR ist ja nur Rollenspiel – da muß man doch trennen können?

Sicher muss man irgendwo zwischen Realität und Rollenspiel trennen. Aber ein Partner bleibt ein Partner, auch in Second Life und hier schlagen Urinstinkte durch. Es setzt sich ja keine Frau hin und sagt: So, heute bin ich mal eifersüchtig. Eifersucht lässt sich kaum steuern.

Meiner Meinung nach ist Eifersucht also auch auf GOR in Second Life das natürlichste der Welt, wenn man die unumstößliche Tatsache zu Grunde legt, dass hinter dem Spieler ein Erdenmensch steht, der auf der Erde großgeworden ist, seine irdischen Uranlagen hat und leider nicht aus seiner Haut hinaus kann.

Ein Problem allerdings bleibt der „echte“ Goreaner. Gibt es den überhaupt? Letztendlich sind die echten Goreaner ja auch „nur“ irdische Rollenspieler.

Sicher gibt es männliche Avatare, die überzeugender spielen als andere. Ob dazu jedoch gehört, sich mit vielen Sklavinnen etc. einzulassen, möchte ich nicht kommentieren.

Die Spieler/ innen der Sklavinnen, die nach den „wahren“ Goreanern rufen, sollten sich jedoch vor Augen führen, dass eine Sklavin auch auf GOR kein Anrecht darauf hat, Sex zu haben. Auch das ist also ein Anliegen, dass von den Personen hinter dem Schirm gewünscht wird, aber nicht viel mit dem „wahren GOR“, das hier proklamiert wird, zu tun hat.

Jeder, auch der beste Rollenspieler, ist ein Mensch. Ein Mensch hat Macken und Fehler – manche sind sogar evolutionsbedingt. Such is Life.

Written by Elena Gallacher

04/05/2011 at 17:45

Veröffentlicht in Rollenspiel

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